Hand aufs Herz: Helfen können, wenn es darauf ankommt!

Jährlich erleiden mehr als 70 000 Menschen deutschlandweit außerhalb eines Krankenhauses einen plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand. Leider überlebt nur jede*r zehnte Betroffene, da es in der Folge eines plötzlichen Herz-Kreislaufstillstands innerhalb von drei bis fünf Minuten zu irreversiblen Schäden im Gehirn kommt, wenn keine Herzdruckmassage durchgeführt wird.
Der Rettungsdienst benötigt jedoch durchschnittlich länger, um vor Ort zu sein und oft ist es dann schon zu spät. Deshalb stellt der Herz-Kreislaufstillstand außerhalb eines Krankenhauses die dritthäufigste Todesursache in Deutschland dar. In mehr als der Hälfte der Fälle wären jedoch Menschen anwesend, die eingreifen und durch Herzdruckmassage die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken können.
Obwohl diese sog. Laienreanimationsrate in den vergangenen Jahren leicht angestiegen ist und in Deutschland bei etwa 51 Prozent liegt, liegen wir mit dieser Quote im europäischen Vergleich noch deutlich zurück.
Die Laienreanimations- und Überlebensraten in anderen Ländern wie z. B. den Niederlanden oder Schweden sind deutlich besser: hier gibt es verpflichtenden Schulunterricht in Wiederbelebung sowie breit angelegte öffentlichkeitswirksame Aktionen.
In skandinavischen Ländern wird so eine Laienreanimationsquote von über 80 Prozent erreicht. Würden sich mehr Menschen in Deutschland im Ernstfall sofort eine Herzdruckmassage zutrauen und mit dieser beginnen, könnten auf diese Weise jährlich 10 000 Leben gerettet werden.
Laut Fachgesellschaften wie dem Deutschen Rat für Wiederbelebung (German Resuscitation Council, GRC) oder der deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin würde bereits die verpflichtende Einführung von zwei Schulstunden Wiederbelebungsunterricht pro Schuljahr –spätestens ab der 7. Klasse – in einem halbjährlichen Turnus bis zu Beendigung der Schullaufbahn zu einer signifikanten Verbesserung der Laienanimationsquote beitragen.
Deshalb wollen wir einen landesweiten, halbjährlich stattfindenden Aktionstags „Leben retten“ - z. B. im Rahmen der geplanten Ausweitung der Projektwochen „Alltagskompetenzen“ - an bayerischen Schulen einführen. Lehrkräfte und Jugendliche können in Wiederbelebungsmaßnahmen wie der Herzdruckmassage geschult werden und das Wissen so als Multiplikatoren in ihre Familien und ihr Umfeld tragen.
Zunächste einmal wollte ich wissen, wie es es um die Laienreanimationsquote in Bayern steht. Zur Anfrage geht es hier entlang.
Und weil wir hier wirklich noch mehr tun wollen, haben wir diesen Antrag gestellt.

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