Unersetzlich: Die vielfältige Arbeit des Bayerischen Roten Kreuzes

Vizepräsident des BRK Andreas Hanna-Krahl besucht den Kreisverband Passau

Hauzenberg. Begleitet vom Stv. Kreisgeschäftsführer Horst Kurzböck, dem Kreisvorsitzenden des BRK Walter Taubeneder und Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer informierte sich Andreas Hanna-Krahl, Vizepräsident des Bayerischen Roten Kreuzes, über die vielseitigen Einsatzbereiche und Leistungen des BRK im Passauer Land mit beeindruckenden Fakten vorgestellt. Die Leitungen des Rettungsdienstes, der Wasserwacht und der Bergwacht, der sozialen Dienste, des Katastrophenschutzes, der Rettungshunde und der für den künftigen Nachwuchs wichtigen Aufgabe der Jugendarbeit informierten über die Schwerpunkte ihrer Arbeit.

Der Besuch begann mit einem Überblick über die Gesamtstruktur des Kreisverbands, der 641 Mitarbeiter beschäftigt. 1600 aktive ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unterstützen die Arbeit der hauptamtlichen Mitarbeiter, wurde auf Nachfrage von Kreisrat Eike Hallitzky mitgeteilt. Insgesamt betreibt der Verband 9 Rettungswachen und 4 Notarzt-Standorte. Der Rettungsdienst ist verantwortlich für die medizinische Erstversorgung, Krankentransporte und Notfallversorgung für die Bürgerinnen und Bürger. Das Team sorgt rund um die Uhr, mit jährlich 42.000 Einsätzen, für schnelle Hilfe bei Unfällen, akuten Erkrankungen und anderen Notlagen.

Jugendarbeit wird generell groß geschrieben beim Kreisverband Passau. Das Jugendrotkreuz bietet unter anderem Schulsanitätsdienste, Informationsveranstaltungen und viel Öffentlichkeitsarbeit für Jugendliche an. Die sozialen Dienste betreuen 1300 Patienten zu Hause, bieten zudem Tagespflege, betreutes Wohnen und Angehörigenarbeit an. Dazu unterstützen sie mit dem Hausnotruf Menschen im Landkreis, damit sie so lange wie möglich in ihrem häuslichen Umfeld bleiben können. Brigitte Steidele fragte nach, in welchem Umfang durch den Hausnotruf Unterstützung angeboten werde. Antwort: 1100 Menschen werden aktuell durch die Unterstützung in ihrem häuslichen Umfeld versorgt.

Die Wasserwacht ist zuständig für Rettungseinsätze bei Hochwasser und Überschwemmungen und sorgt für die Sicherheit an den Gewässern und Badeseen im Landkreis. Eine ganz wichtige Aufgabe übernimmt sie mit dazu: Sie sorgt mit Schwimmkursen dafür, dass Kinder und Jugendliche schwimmen lernen – was seit längerer Zeit nicht mehr selbstverständlich ist. Ihre insgesamt 17 Ortsgruppen setzen sich auch intensiv für Umwelt- und Naturschutz an unseren Gewässern ein. Auch der Bergwacht ist der Einsatz für den Naturschutz ein großes Anliegen. Sie wurde 1920 ursprünglich für den Naturschutz gegründet. Sie ist zuständig für Berg- und Luftrettung, immer mehr im Einsatz bei Waldunfällen, zuständig für Veranstaltungsabsicherung und arbeitet unter anderem auch mit Wald-Rangern zusammen.

Der Kleiderladen des BRK in Hauzenberg begeisterte den BRK-Vizepräsidenten Hanna-Krahl ebenso wie die Kreistagsfraktion der Grünen. Er wird von Frau Dichtl mit einer Gruppe ehrenamtlicher Frauen geführt. Viele Stunden fließen in dieses Ehrenamt, denn die angelieferte Ware muss sortiert, für den Verkauf vorbereitet und in die Regale einsortiert werden. Mit dem Kleiderladen sei ein sozialer Treffpunkt „von Mensch zu Mensch“ entstanden, der nicht nur Kleidung bietet, sondern der für Nachhaltigkeit steht und ein Ort des Austauschs und der Unterstützung für Menschen in Not ist. Dichtl: „Jeder ist willkommen und das fühlen die Menschen, die in den Kleiderladen kommen. Bei uns ist schon so manche Freundschaft entstanden“

Ein besonderer Programmpunkt war die Besichtigung des Katastrophenschutz-Lagers in Jahrdorf. Das Lager spielt eine zentrale Rolle bei der Bevorratung und Koordination von Einsatzmaterialien im Katastrophenfall. Es werden Decken, Betten, Lebensmittel und vieles mehr vorgehalten, um jederzeit schnelle Hilfe bei Katastrophen zu gewährleisten. Hier ist auch der Standort des neuen Katastrophenschutz-Lkws. Das Fahrzeug sei ein wichtiger Bestandteil des Einsatzkonzepts. Sein Einsatz erfolge nicht nur regional, sondern in ganz Deutschland. Kreisrätin Jutta Koller fragte nach, wie die Finanzierung des Fahrzeugs möglich gewesen sei? „Dass es dieses Fahrzeug im Kreisverband gibt, ist durch den großen Einsatz der Rotkreuzler vor Ort möglich geworden“, so Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer. Das Fahrzeug sei durch Spenden aus unterschiedlichen Bereichen finanziert worden; auch die Stadt Hauzenberg habe den Kauf unterstützt. Der BRK-Kreisverband appellierte an die Politik, die Finanzierung für die Ausstattung des BRK stärker zu fördern, damit so wichtige Einsatzgeräte, wie ein Katastrophenschutz-Fahrzeug, nicht nur durch Spendengelder finanziert werden müssten.

Der Besuch verdeutlichte nicht nur die vielfältigen Tätigkeitsfelder des Kreisverbandes und die bedeutende Rolle, die das Rote Kreuz für die Sicherheit und das Wohlergehen der Bevölkerung spielt. Sondern er bewies auch, dass die Arbeit der Ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden unverzichtbar ist für die Sicherheit und das Wohlergehen aller Bürgerinnen und Bürger im Passauer Land. BRK Vize-Präsident Hanna-Krahl und die Grüne Kreistagsfraktion zeigten sich von der Arbeit des Roten Kreuzes beeindruckt und sagten ihre Unterstützung auch für künftige Herausforderungen zu.

Fotos: privat

Fakten:

641 hauptamtliche Mitarbeitende

30 Auszubildende

1600 aktiv tätige Ehrenamtliche

9 Rettungswachen

4 Notarzt-Standorte Katastrophenschutz

9 Stützpunkte der sozialen Dienste

Versorgung von 1300 Patienten plus 185 Plätze für Tagespflege

Betreutes Wohnen 90 Personen

Hausnotruf 1100

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