Zum Internationalen Tag der Frauengesundheit:
Autismus-Spektrums-Störungen werden bei Jungen zwei- bis viermal öfter frühzeitig entdeckt als bei Mädchen.
Mädchen schaffen es besser und länger, ihre Probleme zu maskieren und sind besser darin, Altersgenoss*innen zu imitieren und ihre andauernde Verwirrung zu verstecken.
Das daraus resultierende konstante Gefühl der Überforderung begünstigt die Ausbildung von Zwangsstörungen, Angststörungen und Depressionen.
Auch eine AD(H)S-Spektrums-Störung manifestiert sich bei Mädchen oft subtiler: Sie ziehen sich eher in sich zurück und wirken schüchtern, was aber immer noch zu den für Mädchen eher „erwünschten“ Verhaltensweisen gehört.
Wegen der geschlechtsspezifischen Verzerrung nicht diagnostizierte Frauen halten sich selbst oft einfach für „unfähiger“ oder „dümmer“ als andere.
Die Erwartung, dass Symptome bei Mädchen dem entsprechen, was wir von Jungen schon lange kennen und gut beschrieben haben, bedeutet neben festgefahrenen Geschlechterbildern für Frauen mit Neurodiversität immer noch allzu oft einen langen Leidensweg bis zu einer viel zu späten Diagnose.
Die Gendermedizin macht auch hier in den letzten Jahren Fortschritte und forscht weiter daran, die Gesundheit von Mädchen und Frauen ganzheitlich zu begreifen.
Das ist nicht nur gut für alle Frauen und Mädchen sondern für unsere Gesellschaft als Ganzes.