Suchst du noch oder wohnst du schon?

Wohnraum ist rar, auch bei uns. Um eine freie Wohnung bewerben sich schnell mal mehrere Hundert Menschen. Gebaut wird viel zu wenig und die Kündigungen wegen Eigenbedarfs nehmen stark zu. Leerstehender Wohnraum in den Nachbarlandkreisen und horrende Preise in den Hotspots drehen zusätzlich kräftig an der Preisspirale.

Das Verramschen von rund 36.000 staatseigenen Immobilien erhöht den Druck gerade für Menschen mit normalen und geringen Einkommen seit Jahren.

Gleichzeitig suchen die ortsansässigen Firmen händeringend nach Personal, das aber nur dort arbeiten kann, wo es auch ein Dach über dem Kopf findet. Die ersten großen Arbeitgeber schauen sich außerhalb der Region nach neuen Standorten um. Wohnen ist nicht nur ein Grundbedürfnis, sondern auch ein Wirtschaftsfaktor.

Und nun? Genossenschaften fördern, sozialen Wohnbau vorantreiben, Betriebswohnungen ermöglichen, Leerstand und Zweitwohnsitze sanktionieren und den Menschen, die sich wegen geänderter Lebensverhältnisse eigentlich verkleinern möchten, attraktive Angebote machen.

Der politische Fokus muss deutlich stärker auf die Lebenswirklichkeit der Menschen ausgerichtet werden und nicht auf weiß-blaues Wunschdenken: das freistehende Einfamilienhaus ist für junge Familien längst nicht mehr erschwinglich und uns geht schlicht der Platz aus. Da hilft auch kein Baukindergeld mehr.

Dass sich jemand nicht um eine Wohnung bemüht, weil die Anzeige gegendert ist, kommt übrigens ausgesprochen selten vor, liebe CSU. Vielleicht fangen Sie mal an, sich um die drängenden Themen zu kümmern.

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