Sonderausschusssitzung: Seniorenresidenz Schliersee
Die erschütternden Bilder und Berichte aus der Seniorenresidenz Schliersee von diesem Frühjahr blieben wohl nicht nur mir wie eingebrannt im Kopf.
Dramatische Gewichtsverluste, unerklärbare Hämatome, Dekubiti, nicht verabreichte Medikamente, Schmutz, Schimmel: Die Staatsanwaltschaft München II leitete Ermittlungen ein. In 88 Fällen wegen Körperverletzungsdelikten bei Bewohner:innen, 17 Todesfälle werden untersucht. Wie bitte konnte es in einem bayerischen Pflegeheim zu solchen Missständen kommen?
Darüber sollte der erste Tagesordnungspunkt einer Sondersitzung im Ausschuss für Gesundheit und Pflege heute Aufschluss geben. Das zuständige Staatsministerium stellte seinen Bericht über die Vorfälle vor. Der Bericht ist aber nicht aussagekräftig, sondern beschreibt lediglich die Vorkommnisse.
Statt Verantwortung zu übernehmen, suchte die CSU nach Ausflüchten. Statt sicherzustellen, dass so etwas niemals wieder in Bayern passieren kann, sehen die Verantwortlichen keinen Handlungsbedarf! Nach allem, was geschehen ist, kann das nicht der Schluss sein, den das Ministerium jetzt zieht. Klar ist: Es muss hier eine weitere Aussprache geben.
Das sind wir allen Pflegebedürftigen und ihren Familien schuldig. Erst recht denen, die hier den Misshandlungen ausgesetzt waren.
Dazu bei Zeit online: Andreas Krahl von den Grünen sagte, der Bericht spotte Vernunft, Anerkennung und Mitgefühl. Es gehe hier um Menschen, deren Würde zutiefst verletzt worden sei.
Gemeinsam mit den anderen demokratischen Oppositionsfraktionen haben wir dazu einen Antrag in den Bayerischen Landtag eigebracht: Missstände in der „Seniorenresidenz Schliersee“ und Konsequenzen für die Kontrollen in Bayern