Pflegetour 2022: Seelische Gesundheit im Alter

Depressionen, Angstzustände, Zwänge, unüberwindbare Trauer: All das kann jede*n von uns zu jeder Zeit betreffen. Ältere Menschen sind sogar besonders gefährdet, wenn zum Beispiel der Partner oder die Partnerin verstirbt und die Familie weit weg wohnt, wird Einsamkeit zunehmend zur Belastung.

Gleichzeitig steigt mit dem Alter auch die Gefahr einer demenziellen Erkrankung, deren Fortschreiten bei frühzeitiger Diagnose, regelmäßiger Alltagsstruktur und sozialer Teilhabe jedoch deutlich verlangsamt werden kann.

Teilhabe, Gemeinschaft, Kreativität, Gespräche und Regelmäßigkeit sind die beste Prävention und gleichzeitig ein unverzichtbares Mittel gegen seelische Probleme und gegen das Fortschreiten von Demenzerkrankungen.

All das bietet die „Blaue Blume“ in Kaufbeuren: In der renovierten Altbauvilla kommen Menschen zusammen. Hier können sie an Kunstkursen oder Computerlehrgängen teilnehmen, hier finden sie viel Gelegenheit zum Austausch, zum gemeinsamen Essen und können sich in die täglichen Abläufe einbringen, zum Beispiel bei der Pflege des Gartens oder beim Basteln in der Werkstatt.

Zu den Angeboten gehören auch Therapien und wenn nötig eine gerontopsychiatrische Diagnostik mit anschließender Behandlung.
Dabei setzt das interdisziplinäre Team auf Kooperationen mit niedergelassenen Ärzt*innen, Kliniken, ambulanten Diensten, Pflegeeinrichtungen und natürlich den Angehörigen.

Das Konzept der „Blauen Blume Schwaben“ basiert auf einem ganzheitlichen Menschenbild, in dem die Ressourcen und Kompetenzen der älteren Menschen im Mittelpunkt stehen.

Derartige Angebote im erreichbaren Wohnumfeld tragen ganz wesentlich dazu bei, dass ältere Menschen länger selbstbestimmt in ihrem eigenen zu Hause leben können und es schaffen, ihren Alltag nahezu eigenständig zu meistern.

Gesundheitsprävention muss weiter gedacht und umgesetzt werden als in den bisher bewährten Vorsorgestrukturen durch fachärztliche Screenings oder Kampagnen zur körperlichen Fitness.
Angebote innerhalb der Quartiere, wie das der „Blauen Blume“, sind dabei natürlich die Königsklasse.

Teilhabe am Leben außerhalb der eigenen vier Wände kann für ältere Menschen aber schon durch ganz banale Dinge enorm erleichtert werden: Ausreichend Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum, Schattenplätze im Sommer, gepflegte öffentliche Toiletten in erreichbaren Abständen, barrierefreie Zugänge zu Geschäften des täglichen Bedarfs, ÖPNV-Angebote außerhalb der Job-Rushhours usw.

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