Europa macht Würde zum Konjunktiv

Die Abstimmung zu GEAS im Europa-Parlament mag vorbei sein, aber der Kampf um unsere Menschlichkeit und um die Seele Europas hat gerade erst begonnen. Heute fühle ich eine tiefe Enttäuschung und Wut über die Entscheidungen, die im Namen der "Sicherheit" und der "Ordnung" getroffen wurden. Es ist ein dunkler Tag für die Menschenrechte, ein Tag, der in die Geschichte eingehen wird, nicht als Zeichen des Fortschritts, sondern als ein Rückfall in die dunkelsten Kapitel der Abschottung und Ausgrenzung.

Ich sage laut und klar NEIN zu einer Politik, die schutzsuchende Menschen in abgelegenen Grenzlagern inhaftiert – ohne Ausnahmen für Familien mit Kindern. Wie können wir es zulassen, dass unsere Politik derart entmenschlicht wird? Wie können wir in den Spiegel schauen, wenn wir wissen, dass Kinder hinter Gittern aufwachsen, nur weil sie das Pech hatten, in einer Welt der Konflikte geboren zu werden?

Ich weigere mich, die stille Erosion des individuellen Rechts auf Asyl zu akzeptieren. Dieses fundamentale Menschenrecht wird nun unter dem Deckmantel der Effizienz und der Verwaltung ausgehöhlt. Aber was sind wir noch wert, wenn wir unsere Grundsätze so leichtfertig opfern?

Ich sage NEIN, NEIN, NEIN zur Festung Europa. Eine Festung, die auf Angst und Abgrenzung baut, kann niemals ein Zuhause sein. Ein Europa, das sich abschottet, verliert seine Seele und seine Identität, die gerade in der Vielfalt und in der Solidarität liegen.

Ich werde niemals vor den Kräften des Rechtspopulismus zurückweichen, die versuchen, unsere Gesellschaft zu spalten und uns gegen die Schwächsten unter uns zu wenden. Ich verurteile zutiefst, was heute geschehen ist, und ich werde niemals aufhören, für das Recht auf Asyl und für eine Welt zu kämpfen, in der Menschlichkeit und Mitgefühl mehr zählen als Grenzen und Barrieren.

Asyl ist und bleibt ein Menschenrecht. Punkt.

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