Pflege in Zahlen: Fakten zum Fachkräftemangel
Im Jahr 2023 haben rund 33.600 Menschen ihre Pflegeausbildung abgeschlossen. 99 % der Absolvent*innen wählten einen generalistischen Abschluss als Pflegefachfrau beziehungsweise Pflegefachmann.
Den Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge haben im vergangenen Jahr rund 54.400 Menschen eine Pflege-Ausbildung begonnen. Zu Beginn des Ausbildungsjahres lag der Frauenanteil wie bereits in den letzten Jahren bei 73 %. Auffällig ist, dass der Frauenanteil bis zum Abschluss bisher immer noch mal satt auf 78 % gestiegen ist. Insgesamt befanden sich Ende des letzten Jahres rund 146.900 Menschen in ihrer Pflegeausbildung.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Neuverträge in der Pflege erfreulicherweise um 4 %, erreicht jedoch nicht den Höchstwert des Pandemiejahres 2021.
Trotz der guten Ausbildungszahlen bleibt vor allem die (stationäre) Langzeitpflege in ihrem Demographie-Dilemma: Während immer mehr Menschen auf Pflege angewiesen sind, scheiden Pflegefachpersonen altersbedingt aus ihrem Beruf aus und diese Lücke können die nachfolgenden Generationen nicht füllen. Die durchschnittliche Verweildauer im Pflegeberuf liegt in der Altenpflege mit nur 8,4 Jahren deutlich unter dem der Kolleg*innen in den Krankenhäusern (13,7 Jahre).
Die Studie „Ich pflege wieder, wenn…“, nach der rund 300.000 Vollzeitkräfte durch Rückkehr in den Beruf oder Aufstockung der Arbeitszeit gewonnen werden könnten, wenn die Bedingungen sich verbessern, ist inzwischen zwei Jahre alt.
Trotz der hier deutlich formulierten Forderungen bleiben offene Stellen für examinierte Fachkräfte in der Langzeitpflege im Bundesdurchschnitt 246 Tage unbesetzt.
Bei den Forderungen der Pflegefachpersonen, die im Rahmen der Studie befragt wurden, stand die Bezahlung übrigens nicht so weit oben, wie man vielleicht denken würde. Wichtiger waren mehr Kolleg*innen, verlässliche Arbeitszeiten und die Umsetzung eines Personalbemessungsinstrumentes (PPM).
Das PPM 2.0 (Verordnung über die Grundsätze der Personalbemessung in der stationären Krankenpflege) wurde Ende April diesen Jahres vom Bundesrat bestätigt, die Umsetzung startete im Juli.
Was heißt das konkret? Es geht um eine bedarfsgerechte Personalausstattung auf den Stationen, die nicht nur die Versorgung der Patient*innen verbessern wird, sondern auch ein Meilenstein für die Attraktivität der professionellen Pflege darstellt: Genug Kolleg*innen, um den Beruf, den wir mit Bedacht und aus Überzeugung ausgesucht haben und in dem wir die Spezialist*innen sind, auszuüben ohne in kurzer Zeit auszubrennen.
Das ist ein erfreulicher Anfang, der aber keineswegs bei der stationären Krankenpflege aufhören darf. Die Arbeitsbedingungen müssen in allen Berufsbildern der Profession der Bedeutung des größten Berufsstandes des gesamten Gesundheitswesens gerecht werden.
Es bleibt also viel zu tun.